Freier Schweizer
Greppen. Bestens gelungene Première der Theaterlüüt Greppen
«Zwe chratzbürstigi Jungfere»
Unter der Regie von Alois Waldis zeigten die Theaterlüüt Greppen
am letzten Mittwoch ein amüsantes Lustspiel. Hauptpersonen waren
zwei männerverachtende Schwestern, die zu einer unerwarteten
Erbschaft kamen.
Von Ruth Buser
Normalerweise waren die spätherbstlichen Unterhaltungsabende ein
Teamwork zwischen Musikgesellschaft und den Theaterlüüt Greppen.
Heuer musste die Musikgesellschaft pausieren, weil sich der
Mitgliederbestand auf 11 BläserInnen reduziert hat. Wenn man die
dringend gesuchten Musikanten und Musikantinnen (auf allen
Registern) gefunden hat, möchte man im Frühjahr einen Neustart
wagen. Aus musikalischer Sicht ist die Jugendmusik der Seegemeinden
eingesprungen und wird morgen Samstag um 20.00 Uhr und am Sonntag um
14.00 Uhr eine Kostprobe ihres Könnens geben. Unter dem Motto
«Hitgiganten» hat Dirigent Fabio Küttel mit den 18
Jugendlichen im Alter von 9 bis 15 Jahren, verstärkt mit einigen
Jungbläsern, bekannte Stücke wie beispielsweise «Smoke on the
water» von den Deep Purple einstudiert.
Zwei richtige Reibeisen
Kaum ein Mann wagt sich zu den beiden Guggisberg-Schwestern auf
den Chraiehof, sind sie doch als rabiate Frauenzimmer, die niemandem
etwas Gutes gönnen und vor allem die Männerwelt verabscheuen,
bekannt. Trotzdem erscheint Emil Buecher (Alois Waldis), der Lotti
Guggisberg (Franziska von Sury) beim Einkaufen kennen gelernt hat,
auf dem Hof. «Lotti i wott di» möchte er mit einem
Blumenstrauss sagen, aber dazu kommt es erst gar nicht. Die beiden
Schwestern bezichtigen ihn des Einbruchs und bedrohen ihn mit
Mistgabel und Stuhl. Nun muss Hans, ihr Knecht (Lukas Pfrunder),
aufs Tapet. Er ist das einzige männliche Wesen, das geduldet wird,
aber nur, weil er ihnen aufs Wort gehorcht. Er sorgt dafür, dass
der Eindringling in der so genannten Wolfsfalle ein Güllenbad
bekommt.
Ehemann gesucht
Unerwartet taucht die Notarin Sandra Keller (Gabriela Müller – sie
spielte zum ersten Mal bei den Theaterlüüt Greppen mit) bei Lotti
und Lisel (Verena Greter) auf und berichtet von einer grossen
Erbschaft. Tante Hilda aus Amerika sei gestorben und habe ihnen ein
Barvermögen von 1,2 Mio. Franken vermacht. Um das Erbe antreten zu
können, müssten die Schwestern aber innerhalb von einer Woche
verheiratet sein, ansonsten würde das Geld dem Hundeheim von
Guggenbühl zufallen. Mit Inseraten und Plakaten machen sich Lotti
und Lisel auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten und
versuchen es in ihrer Not auch bei ihrem einfachen Knecht. Für einmal
kann er aber seine Meinung durchsetzen und sagt entschieden nein. Per
Zufall kommt der neue Dorfpfarrer (Koni Dahinden) zu Besuch und die
beiden Schwestern denken: «Der schickt uns der Himmel.»
Als dieser das Weite suchen will, wird er kurzerhand geknebelt und
auf einem Stuhl dingfest gemacht. Als sich jemand dem Hof nähert,
wird der Gottesmann mit einer Decke verhüllt. Es ist seine Frau Elsa
(Manuela Dahinden), die nach ihm sucht.
Ende gut, alles gut
Nun überstürzen sich die Ereignisse, denn die Notarin steht bereits
wieder in der Stube der beiden Jungfrauen. Und obwohl sie ihn unsanft
behandelt haben, erweist sich Pfarrer Meier nun als Menschenfreund
und hilft ihnen, doch noch zu ihrem grossen Erbe zu kommen. Wie, das
sei hier nicht verraten. Was aber gesagt werden kann, es lohnt sich
auf jeden Fall, «D’Jungfere vom Chräiehof», das Lustspiel
in zwei Akten von Carmelo Pesenti, anzusehen. Verena Greter und
Franziska von Sury verkörpern die beiden Schwestern in absolut
glaubwürdiger Art und Weise. Und dieses «Dream-Team» wird
ergänzt von einem Lukas Pfrunder, der nicht nur die Lacher, sondern
auch die Sympathien auf seiner Seite hat.
Weitere Aufführungen:
Samstag, 14. November 2009 um 14.00 Uhr (nur Theater), 20.00 Uhr,
und Sonntag, 15. November 2009 um 14.00 Uhr jeweils mit Konzert der
Jugendmusik.
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Quelle: Freier Schweizer vom 13. November 2009