Presseschau • 2003
Musikgesellschaft und Theaterlüüt in der Presse
aus der Wochenzeitung vom 21. November 2003
Nachwuchs gesichert
Viel Applaus für Musikgesellschaft und Theaterlüüt
Einmal mehr boten die Musikgesellschaft und die Theaterlüüt
Greppen beste Samstagabend-Unterhaltung. Dirigent Mario Bergamin
und Regisseur Julius von Holzen hatten ihre «Teams»
bestens vorbereitet.
Von Ruth Buser-Scheurer
Obwohl terminlich sehr engagiert (nahezu 100 Proben, Auftritte und
Verpflichtungen im Jahr) ladet die Musikgesellschaft Greppen jeweils
im November zu einem musikalisch anspruchsvollen Konzert ein. Neben
den Jungmusikanten spielen die Theaterlüüt Greppen im zweiten Teil
des Abends jeweils einen humorvollen Schwank. Dass diese Kombination
beim Publikum sehr gut ankommt, zeigte auch der vergangene
Samstagabend. Glücklich, wer frühzeitig da war und deshalb einen
guten Platz hatte.
Start im Brassband-Stil
Mit dem wahrscheinlich bekanntesten Werk von Eric Ball starteten die
Grepper Musikantinnen und Musikanten den ersten Teil ihres Konzertes.
«Resurgam», ein Teststück für höchstklassige Blasmusik
forderte ihre vollste Konzentration. «Mit diesem
Pflichtprogramm wird die Musikgesellschaft Greppen am diesjährigen,
schweizerischen Brassband-Wettbewerb in Montreux teilnehmen»,
erklärte die durch den Abend führende Eva Schwerzmann. Der «Star
Lake March», 1937 in New Jersey entstanden, war das zweite Stück
des Engländers Eric Ball.
Blasmusikbegeisterte Jugend
Die Jungmusikanten der MG Greppen sind seit einiger Zeit mit der
Musikschule Weggis Vitznau Greppen zusammengeschlossen. Damit sie
wertvolle Konzerterfahrung sammeln können, werden sie jeweils ins
Programm integriert. Unter der Leitung von Willy Odermatt,
Musikschullehrer und Posaunist der MG Grepren, spielten die jungen
Leute rassige Melodien. Darunter den vom Dirigenten 1993 anlässlich
der Schulhauseinweihung in Weggis selbst komponierten
«Schulhaus-Boogie».
Ein Hauch von Broadway
Leicht und beschwingt gestaltete sich der zweite Konzertteil, wozu
die Musikantinnen und Musikanten in bunten Hemden und Strohhüten die
Bühne betraten. Die «Broadway Parade» von Darol Barry und
«Flowedale» von Philip Sparke - hier entführte
Cornet-Solist Tino Schilliger die BesucherInnen ins schottische
Hochland - ernteten besonders grossen Applaus. Nach einem jazzigen
Stück aus dem Musical «Chicago» forderte die Ansagerin,
das Publikum auf: «Come follow the band». Dass auch der
Humor in ihren Reihen nicht zu kurz kommt, bewiesen die Grepper
MusikantenInnen mit einer Pantomimen-Einlage. Mit den Zugaben
«Chariots of fire» und dem von Willy Odermatt
komponierten »Fritz Kaltschmid-Marsch« verabschiedete
sich die MG Greppen vom Publikum.
In den Nachwuchs investieren
In seiner Funktion als Präsident der MG Greppen durfte Beat Odermatt
Chosé und Thuri Greter für ihre 30-jährige Mitgliedschaft ehren.
Seit fünf Jahren ist Thomas Vogel dabei. Dank gezielter
Nachwuchsforderung und der super Arbeit von Willy Odermatt mit der
Jugendband konnte sich die Musikgesellschaft Greppen in den letzten
Jahren stark verjüngen. Die 29 Musikantinnen und Musikanten sind
ehrgeizig und haben sich deshalb für den Wettbewerb unter den
Schweizer Brassbands angemeldet. Dabei starten sie am 29. November
2003 in Montreux erstmals in der 2. Stärkeklasse. Unter der
versierten Direktion von Mario Bergamin wird seit rund drei Monaten
wöchentlich 2-3mal geprobt. Der Präsident rief zum Abschluss die
ZuhörerInnen auf, sie doch in 14 Tagen nach Montreux zu begleiten.
Mit einem grossen Fan-Club wären sie doppelt motiviert!
D'Langfinger-Zunft
Dass es auch bei den Theaterlüüt Greppen nicht an Nachwuchstalenten
fehlt, zeigte der Zwei-Akter von Josef Brun. Alexandra Stalder und
David Muheim brillierten als Serviertochter Cornelia und Wirt Gregor
Fassbind. Was passiert, wenn ein Bergbauern-Ehepaar (gespielt von
Xaver Flüeler und Verena Greter) in einer verwaisten Gaststätte in
der Stadt unerwartet zu Wirtsleuten mutieren, kann man anfänglich
nur erahnen. Aber mit sachkundiger Hilfe von Serviertochter Cornelia
scheint das Projekt zu gelingen. Jedenfalls geben sie sich alle Mühe,
als sich ein Ölscheich (Julius von Holzen) mit Braut Natascha (Gina
Zbinden) und seinem Leibwächter Eduardo (Alois Waldis) einlogieren.
Als der «stockbetrunkene» Wirt auftaucht, wird dieser
kurzerhand aus dem Lokal befordert. Bauer Theodor Bürli geniesst es
indessen, mit Serviertochter Cornelia zu flirten und auch Natascha
findet Gefallen an ihm. So sehr, dass sie ihn in die Pläne des
Oelscheichs einweiht. Er und sein Bodyguard seien nämlich zwei in
Lenzburg entflohene Häftlinge. Nun würden sie einen Coup auf die
Hauptpost planen und sich dazu in Postsäcke «abfüllen»
lassen. Theodor kann dem Charme der aalglatten Natascha nicht
widerstehen und verspricht ihr, bei der Vereitelung dieses Plans zu
helfen. Denn gemäss Zeitung gibt es für das Fassen der beiden
Ausbrecher 50000 Franken Belohnung. Und ein Spatz in der Hand ist
Natascha doch lieber, als eine Taube auf dem Dach! Trotz Gerissenheit
und Verwandlungskünsten von Viktor und Eduardo - letzterer wird
zwischenzeitlich zur Grossmutter des Ölscheichs - gelingt es dem
schlauen Bauern aus Rumpelshausen, die Gangster dingfest zu machen.
Mit diesem Provinz-Krimi ist es den Theaterleuten aus Greppen - sie
feiern heuer übrigens das fünfjährige Jubiläum - wiederum gelungen,
die Lachmuskeln des Publikums zu strapazieren.
Grossmutter des Ölscheichs (Alois Waldis). Wirt Theodor Bürli
(Xaver Flüeler), Ölscheich Viktor und seine Braut Natascha
(Julius von Holzen und Gina Zbinden).
«Gangster-Braut» Natascha fand Gefallen an Theodor
Bürli (Wirt des Restaurant Abendrot).
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Quelle: Wochenzeitung vom 21. November 2003
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